Wissenswerte Informationen zum Minikredit
Die meisten Banken stellen Privatkunden mindestens drei Standardkredite zur Verfügung. Es handelt sich dabei um den Dispositionskredit, den Ratenkredit und oftmals wird ebenfalls ein Immobilienkredit angeboten. Manche Kunden benötigen im Konsumbereich jedoch nur geringe Beträge, beispielsweise zur Finanzierung eines neuen Smartphones. Bei den normalen Banken wird dann oft keine passende Finanzierung gefunden, da Ratenkredite meistens erst ab 3.000 Euro beginnen. In diese Lücke tritt der sogenannte Minikredit ein. Doch worum handelt es sich eigentlich bei dieser Darlehensart?
Was ist der Minikredit?
Beim Minikredit, der häufig auch als Kurzzeitkredit oder Mikrokredit bezeichnet wird, handelt es sich um eine spezielle Darlehensart. Diese wird nicht von gewöhnlichen Banken vergeben, sondern stattdessen treten Spezialanbieter am Markt auf. Typisch für den Minikredit ist, dass die Darlehenssummen sich in der Regel zwischen 50 und 1.500 Euro angesiedelt haben. Wird hingegen ein Kreditbetrag von mehr als 1.500 Euro vergeben, handelt es sich nicht mehr um einen klassischen Minikredit, sondern um einen sogenannten Kleinkredit. Im Vergleich zu gewöhnlichen Ratenkrediten hat der Minikredit nicht nur die niedrigere Darlehenssumme als Differenz, sondern auch bezüglich der Laufzeiten und der Voraussetzungen für die Darlehensvergabe gibt es Unterschiede.
Welche Darlehenssummen werden beim Minikredit vergeben?
Wie eingangs bereits erwähnt, kommt die Bezeichnung Minikredit nicht von ungefähr. Damit wird gleichzeitig ausgesagt, dass es sich nur um relativ geringe Darlehenssummen handelt. Bei den meisten Minikreditanbietern bewegen sich die Kreditsummen zwischen 100 und 1.000 Euro. Manche Finanzdienstleister beginnen aber auch bereits ab 50 Euro und bei manchen Spezialanbietern können Sie bis zu 1.500 Euro als Minikredit erhalten.
Darüber hinaus machen viele Minikredit-Anbieter bezüglich der möglichen maximalen Darlehenssumme eine Unterscheidung zwischen Neu- und Bestandskunden. So kann es passieren, dass Sie bei erstmaliger Aufnahme des Minikredites maximal 500 Euro zur Verfügung gestellt bekommen. Falls Sie hingegen beim gleichen Anbieter erneut einen Minikredit haben möchten, reicht die Darlehenssumme meistens bis zu 1.000 Euro.
Welche Laufzeiten sind typisch für Kurzzeitkredite?
Der Minikredit wird häufig auch als Kurzzeitkredit bezeichnet. Dies wiederum spiegelt wider, dass die Laufzeit sehr kurz ist. Für gewöhnlich müssen Sie den Minikredit innerhalb von 30 Tagen zurückzahlen. Bei manchen Spezialanbietern ist auch eine sogenannte 2-Raten-Option möglich. Dann haben Sie bis zu 60 Tage Zeit, um den Minikredit vollständig zurückzahlen. Manchmal existiert sogar eine Mehr-Raten-Option, sodass Sie bis zu 90 oder 120 Tagen Zeit haben. Allerdings ist diese verlängerte Laufzeit in aller Regel mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Wer vergibt in Deutschland Minikredite?
Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass Minikredite nicht von gewöhnlichen Banken zur Verfügung gestellt werden. Daher stellt sich die Frage, wo Sie einen Minikredit erhalten können. Nahezu ausnahmslos sind es spezielle Finanzdienstleister, die sich auf die Vergabe von Kurzzeitkrediten spezialisiert haben. Ein bekannter Anbieter von Minikrediten ist zum Beispiel Caspher.
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Wie findet die Rückzahlung von Minikrediten statt?
Bei der Rückzahlung ist der Minikredit durchaus vergleichbar mit einem klassischen Ratenkredit. Das bedeutet, dass Sie im Zuge der Rate sowohl die Tilgung der Darlehenssumme vornehmen als auch Zinsen zahlen. Allerdings unterscheidet sich der Minikredit natürlich dorthin gehend vom Ratenkredit, als dass Sie in der Regel nur eine Rate zahlen. Diese enthält dann sowohl die Rückzahlung der Darlehenssumme als auch den Zinssatz. Falls Sie sich für eine kostenpflichtige Zusatzoption in Form der sogenannten Mehr-Raten-Option entschieden haben, werden Darlehenssumme und Zinsen auf die entsprechende Anzahl der Raten aufgeteilt.
Wer bekommt einen Minikredit?
Damit Sie einen Minikredit erhalten, müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen. Eine Grundvoraussetzung ist es, dass Sie volljährig sind. Minikredite dürfen nämlich nur an voll geschäftsfähige Kreditnehmer vergeben werden. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Ratenkrediten ist es bei Minikrediten allerdings häufig so, dass ein negatives Schufa-Merkmal nicht zwingend dazu führt, dass die Ablehnung des Darlehensantrages erfolgt. Hier gibt es allerdings durchaus Unterschiede zwischen den Minikredit Anbietern. Daher sollten Sie sich insbesondere beim Vorhandensein eines negativen Schufa-Merkmals erkundigen, ob der Kleinstkredit trotzdem vergeben wird. Darüber hinaus sind es meistens die folgenden Voraussetzungen, die Sie für die Vergabe eines Minikredites erfüllen müssen:
Wird der Minikredit auch ohne Schufa vergeben?
Grundsätzlich geben die meisten Minikredit Anbieter die gleichen Anforderungen an die Bonität des Kunden an, wie es bei gewöhnlichen Kreditgebern der Fall ist. Trotzdem kann es sein, dass Sie bei manchen Spezialanbietern auch einen Minikredit ohne Schufa finden. Das bedeutet, dass ein negativer Schufa-Eintrag kein Hinderungsgrund für die Darlehensvergabe wäre. Der Minikredit ohne Schufa ist für Sie vorrangig dann sinnvoll, wenn Sie tatsächlich ein negatives Merkmal in der Schufa gespeichert haben. Dazu zählen insbesondere die folgenden Einträge:
- Mahnbescheid
- Eidesstattliche Versicherung
- Haftbefehl
- Privatinsolvenzverfahren
- Vollstreckungsbescheid
- Unerledigte Kredite
Unter diesen Voraussetzungen sollten Sie sich bei der entsprechenden Bank bzw. beim Finanzdienstleister erkundigen,ob dennoch ein Minikredit vergeben wird.
Was sind die Zusatzleistungen beim Minikredit?
Nahezu alle Minikredit Anbieter stellen neben dem Standardangebot optionale Zusatzleistungen zur Verfügung. Für diese Leistungen kann sich der Kunde entscheiden, muss es aber nicht. Wichtig zu erwähnen ist, dass die angebotenen Zusatzoptionen in aller Regel nicht kostenfrei sind. Stattdessen fallen Gebühren zwischen durchschnittlich 30 bis 90 Euro an, je nach Anbieter und der zur Verfügung gestellten Zusatzoption. Wenn Sie sich einmal die aktuellen Angebote der Minikredit Anbieter näher betrachten, sind es vor allem die folgenden Zusatzleistungen, die kostenpflichtig angeboten werden:
- Express-Auszahlung bzw. Express-Abwicklung
- Mehr-Raten-Option
- Bonitäts-Option
Bei der Option Express-Auszahlung ist es so, dass Ihnen der Minikredit besonders schnell mit der entsprechenden Darlehenssumme auf dem Girokonto gutgeschrieben wird. Für gewöhnlich dauert es nämlich häufig zwischen drei bis zehn Werktagen, manchmal sogar mehr, bis die Gutschrift erfolgt. Bei der Express-Option hingegen kann die Auszahlung mitunter binnen eines Tages vorgenommen werden. Ähnliches beinhaltet die Express-Option, die sich auf die Abwicklung bezieht.
Eine weitere häufig angebotene Zusatzoption ist die sogenannte Mehr-Raten-Option. In diesem Fall müssen Sie den Minikredit nicht mit einer Rate und damit auf einen Schlag zurückzahlen, sondern Sie können sich etwas mehr Zeit lassen. Die Mehr-Raten-Option beinhaltet in der Regel zwischen zwei bis vier Raten. Die Bonitäts-Option beinhaltet, dass Kunden mit einer besonders guten Bonität fernab der Regel auch etwas höheren Darlehenssummen in Anspruch nehmen können. Alle genannten Zusatzleistungen sind in den weitaus meisten Fällen kostenpflichtig.
Was kostet der Minikredit?
Beim Minikredit gibt es einen für sämtliche Darlehen typischen Kostenfaktor, nämlich den zu zahlenden Zins. Der Zinssatz bewegt sich im Bereich zwischen 9 bis 14 Prozent und ist damit mit dem eines Dispositionskredites vergleichbar. Allerdings fällt die zu zahlende Zinssumme natürlich relativ gering aus, weil Sie den Kredit normalerweise nur einen Monat in Anspruch nehmen. Ein weiterer Kostenfaktor können die bereits angesprochenen kostenpflichtigen Zusatzoptionen sein. Je nach Anbieter und Zusatzoption kann die Gebühr durchaus bei 50 Euro pro Zusatzleistung liegen. Somit kann es sein, dass Sie beispielsweise bei einem Minikredit in Höhe von 500 Euro mit Zinsen und Gebühren insgesamt über 100 Euro an Kosten tragen müssen.
Werden Minikredite auch an Selbstständige vergeben?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Bei den meisten Spezialanbietern ist es allerdings aktuell so, dass die Kurzzeitkredite nur an abhängig Beschäftigte vergeben werden. Das bedeutet, dass Sie ein regelmäßiges Einkommen aus einer abhängigen Beschäftigung nachweisen müssen. Selbstständige und Freiberufler erzielen zwar auch ein Einkommen. Allerdings ist dieses in der Regel von Monat zu Monat zum Teil deutlich abweichend. Falls Sie selbstständig oder freiberuflich tätig sind, sollten Sie sich daher mit dem entsprechenden Anbieter auseinandersetzen und fragen, ob Sie trotzdem einen Minikredit beantragen können.
Worauf sollte ich beim Minikredit-Vergleich achten?
Es gibt mittlerweile rund zehn spezielle Anbieter, die sich auf Minikredite konzentrieren. Daher macht es durchaus Sinn, diese Angebote miteinander zu vergleichen. Beim Minikredit Vergleich sollten Sie insbesondere auf die folgenden Details und Konditionen achten:
- Zinssatz
- Laufzeit
- Anforderungen
- Zusatzoptionen
Besonders wichtig ist der Vergleich der Zinsen, denn die aktuellen Kurzzeitkredite werden – je nach Anbieter – mit Zinssätzen zwischen und 8 und bis zu knapp 15 Prozent vergeben. Daher besteht ein deutliches Einsparpotenzial, wenn Sie sich für einen günstigen Anbieter entscheiden. Falls Sie nicht nur auf das Standardangebot zurückgreifen müssen, macht es zusätzlich Sinn, auch die angebotenen Sonderleistungen mit den jeweiligen Kosten gegenüberzustellen.
Welche Alternativen gibt es zum Minikredit?
Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum sich Kunden für einen Minikredit entscheiden. Der erste Grund ist der geringe Finanzierungsbedarf von beispielsweise 500 Euro, sodass ein klassischer Ratenkredit von der Bank nicht infrage kommt. Zudem könnte der Dispositionskredit bereits ausgeschöpft sein, sodass dieser ebenfalls keine Alternative wäre. Der zweite Grund ist nicht selten, dass ein negativer Eintrag in der Schufa besteht. Da manche Minikredite auch als schufafreie Darlehen vergeben werden, bietet sich der Kurzzeitkredit als mögliche Lösung an.
Auf der anderen Seite fragen sich natürlich auch viele Kunden, ob es eine Alternative zum Minikredit gibt. Die sind in erster Linie die bereits genannten Darlehensarten, also zum einen der Dispositionskredit und zum anderen der Kredit ohne Schufa. Sonstige Alternativen existieren im Grunde nicht, weil eben nahezu alle anderen Darlehensarten erst ab einer Kreditsumme von mindestens 2.500 oder 3.000 Euro vergeben werden. Die Nutzung der Kreditlinie auf dem Kreditkartenkonto ist zwar theoretisch ebenfalls eine Alternative, allerdings aufgrund der meistens noch deutlich höheren Zinssätzen als beim Minikredit nicht empfehlenswert.
Wie viele Minikredite kann ich aufnehmen?
Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung, wie viele Minikredite Sie aufnehmen können. Allerdings werden die meisten Spezialanbieter fragen, ob Sie bereits andere Darlehensverpflichtungen haben. Sollte dies der Fall sein, kann es passieren, dass Ihr aktueller Antrag abgelehnt wird. Dies geschieht sicherlich insbesondere dann, wenn Sie schon mehrere Minikredite in Anspruch genommen haben.