Wichtige Unterlagen für Ihren Kredit – was benötige ich beim Antrag?
Wer einen Kredit beantragen möchte, der muss neben der Kreditfähigkeit auch eine ausreichende Bonität besitzt. Zu diesem Zweck fordern die Banken meistens einige Unterlagen und Dokumente ein. In unserem Beitrag erfahren Sie, welche Unterlagen dies sind, was die Bank mit dem jeweiligen Dokument nach prüft und was sonst noch zu diesem Thema interessant ist, falls Sie einen Kredit aufnehmen möchten.
Welche Dokumente fordern die Banken ein?
Die Feststellung der Kreditwürdigkeit basiert bei nahezu allen Banken darauf, dass bestimmte Dokumente gesichtet werden. Dabei geht es ausschließlich um Unterlagen, die etwas zu Ihrer Bonität aussagen können. In erster Linie ist dies eine Schufa-Auskunft sowie ein Nachweis Ihres Einkommens bzw. Ihres Beschäftigungsverhältnisses. Aber auch der Nachweis persönlicher Daten gehört zu den Unterlagen, die zwingend vorauszusetzen sind. Im Laufe unseres Beitrages erfahren Sie, welche Unterlagen im Detail bei welchen Kreditnehmern angefordert werden.
Banken haben unterschiedliche Anforderungen bezüglich der Unterlagen
Die meisten Kreditinstitute fordern die gleichen oder zumindest ähnliche Unterlagen an. Trotzdem sind die Anforderungen teilweise von Kreditinstitut zu Kreditinstitut unterschiedlich. Darüber hinaus hängt es vor allem von der Darlehensart und der Gruppe ab, in welche der Kreditnehmer fällt, welche Dokumente im Detail eingefordert werden. So möchte die Bank beispielsweise von einem Unternehmen oder Selbstständigen zum Teil andere Unterlagen haben als von einer Privatperson, welche den Kredit zu Konsumzwecken benötigt, haben. Aus welchen Gründen aber sind Unterlagen bei einem Kreditantrag für die Bank überhaupt von Bedeutung?
Aus welchem Grund fordern Banken Unterlagen ein?
Die Banken sind im Rahmen einer Kreditvergabe insbesondere zu zwei Dingen verpflichtet. Zum einen müssen sie überprüfen, ob der Antragsteller kreditfähig ist. Das bedeutet, der Kunde muss volljährig sein, denn sonst dürfen in Deutschland – bis auf wenige Ausnahmen – keine Darlehen vergeben werden. Zum Nachweis wird also bereits eine Unterlage benötigt, nämlich der Personalausweis oder der Reisepass.
Darüber hinaus sind die Kreditinstitute nach Paragraph 18 des Kreditwesengesetzes ebenfalls dazu verpflichtet, die Kreditwürdigkeit festzustellen. Die Bankinstitute müssen nämlich sorgsam mit dem ihnen vertrauten Geld umgehen, welches in dem Fall von Anlegern stand. Diese legen Geld bei der Bank an, welches das Kreditinstitut wiederum an andere Kunden im Zuge eines Kredites verleihen kann. Daher sind Banken dazu verpflichtet, Geld nur an Personen zu verleihen, die den Kredit aller Voraussicht nach ordnungsgemäß zurückzahlen können. Deshalb fordern Kreditgeber auch zur Beurteilung der Bonität einige Unterlagen ein.
Unterschiedliche Unterlagen bei verschiedenen Kundengruppen
An einer vorherigen Stelle haben wir bereits erwähnt, dass sich die Unterlagen zwischen den verschiedenen Kundengruppen unterscheiden können. Dabei nehmen die Kreditinstitute in aller Regel bezüglich der Antragsteller eine Einteilung in die folgenden Kundengruppen vor:
- Privatkunden
- Selbstständige bzw. Freiberufler
- Gewerbekunden (Unternehmen)
Welche Unterlagen prüft die Bank bei Privatkunden?
Eine große Kundengruppe stellen bei Banken Privatkunden dar. Diese nehmen beispielsweise einen Kredit auf, um Konsumausgaben zu finanzieren. Dazu kann zu Beispiel die Anschaffung eines neuen Autos, einer Wohnungseinrichtung oder auch die Finanzierung einer Urlaubsreise gehören. In diesem Fall sind es insbesondere die folgenden Dokumente, die Sie gegebenenfalls zur Prüfung Ihrer Kreditwürdigkeit bei der Bank einreichen müssen:
Natürlich werden Sie nicht alle aufgeführten Dokumente bei einem einfachen Ratenkredit benötigen. Hier kommt zum Tragen, dass der Umfang der einzureichenden Dokumente auch von der Darlehensart und damit indirekt von der Höhe der Kreditsumme abhängig ist. Besonders umfangreich wird die Prüfung sicherlich bei einem Immobiliendarlehen stattfinden, während Sie bei der Einräumung eines Dispositionskredites nur wenige Unterlagen einreichen müssen.
Welche Unterlagen benötigen Kreditgeber bei Selbstständigen und Freiberuflern?
Einige die zuvor genannten Unterlagen benötigt die Bank auch bei Selbstständigen und Freiberuflern. Dazu gehört beispielsweise die Kopie des Personalausweises und auch die Schufa-Auskunft wird eingeholt. Unterschiede gibt es insbesondere bezüglich des Einkommensnachweises. Da Selbstständige und Freiberufler in dem Sinne selten ein fixes und regelmäßiges Einkommen erhalten, entfällt der Nachweis eines Gehaltes. Stattdessen sind es an dieser Stelle andere Unterlagen, die der Bank einen Einblick über die finanziellen Verhältnisse und die Einnahmen erlauben, nämlich insbesondere:
Welche Unterlagen benötigen Kreditinstitute bei Firmenkunden?
Bei Gewerbetreibenden und Firmenkunden handelt es sich häufig um Unternehmen. In diesem Fall weichen die Unterlagen ebenfalls etwas von denen ab, welche die Banken bei Privatpersonen und auch von Selbstständigen sowie Freiberuflern benötigen. In den meisten Fällen müssen Unternehmen die folgenden Dokumente einreichen:
Darüber hinaus muss der jeweilige Antragsteller nachweisen, dass er das Unternehmen vertreten darf. Dazu holen die Kreditinstitute meistens einen Handelsregisterauszug ein. Ist das Unternehmen nicht zum Eintrag im Handelsregister verpflichtet, kann es notwendig sein, ein anderes Dokument als Nachweis vorzulegen.
Abweichende Unterlagen bei unterschiedlichen Darlehensarten
Die Unterlagen, welche die Bank zum Nachweis der Kreditfähigkeit und insbesondere der Kreditwürdigkeit verlangt, können nicht nur auf Basis unterschiedlicher Antragsteller abweichen, sondern ebenfalls hinsichtlich des Darlehens, welches beantragt werden soll. Dabei machen die Kreditinstitute insbesondere die Unterscheidung zwischen den folgenden Darlehensarten und den zugehörigen Unterlagen:
Welche Dokumente fordert die Bank bei einem Immobilienkredit?
Besonders viele Unterlagen möchte die Bank haben, wenn Sie einen Immobilienkredit beantragen. Der Grund besteht darin, dass es sich um eine sehr umfangreiche Finanzierung handelt und die Bank demzufolge einen relativ hohen Betrag verleiht. Daher möchte der Kreditgeber umso sicherer sein, dass Finanzierung stabil ist. Dabei geht es nicht nur um den Nachweis Ihrer Kreditwürdigkeit, sondern auch Unterlagen zur Immobilie müssen eingereicht werden. Diese haben die Aufgabe, dass sich die Bank zum Beispiel ein Bild darüber machen kann, ob der Kaufpreis und damit der Wert der Immobilie realistisch ist. Typische Unterlagen bei einem Immobilienkredit sind insbesondere:
Welche Unterlagen fordert die Bank bei einem Raten- oder Dispositionskredit an?
Bei einem Raten- oder Dispositionskredit benötigt die Bank deutlich weniger Unterlagen als beim Immobiliendarlehen. In der Regel werden dann die folgenden Dokumente eingefordert:
Welche Unterlagen sind bei einer Umschuldung einzureichen?
Bei einer Umschuldung gibt es ebenfalls einige spezielle Unterlagen, die Sie gegenüber der Bank vorlegen müssen. Dazu zählen insbesondere:
Wie lange müssen Unterlagen aufbewahrt werden?
Eine interessante Frage zu den Unterlagen, die Sie beim Kreditantrag einreichen müssen, besteht darin, wie lange diese eigentlich aufbewahrt werden müssen. Für Privatpersonen gibt es eine solche gesetzliche Aufbewahrungsfrist nicht. Dennoch sollten Sie aus Nachweisgründen entsprechende Unterlagen freiwillig aufbewahren. Nach Beendigung des Darlehens, also nach vollständiger Abzahlung des Kredites, können Sie die Unterlagen dann durchaus vernichten.
Anders stellt sich die Situation bei Gewerbetreibenden dar. Diese unterliegen oft der gesetzlichen Buchführungspflicht und haben somit die Pflicht, Unterlagen zwischen sechs und zehn Jahren Auswahl. Diese gesetzlichen Buchführungspflicht gilt allerdings ausschließlich für Unternehmen, die entweder pro Jahr einen Umsatz von 600.000 Euro haben oder mindestens 60.000 Euro an Gewinn erzielen.
Welche Unterlagen können zusätzlich erforderlich sein?
Neben den zuvor genannten Unterlagen gibt es unter Umständen weitere Dokumente, die Sie einreichen müssen. Diese kommen insbesondere bei etwas spezielleren Krediten zum Tragen, wie zum Beispiel einem Wertpapierkredit oder einem Policendarlehen. Unter dieser Voraussetzung kann die Bank eventuell folgende Dokumente anfordern:
Wie kann ich die entsprechenden Unterlagen einreichen?
Wenn Sie den Kredit in der Geschäftsstelle Ihrer Bank beantragen, können Sie die jeweiligen Unterlagen natürlich persönlich abgeben oder eine Kopie einreichen. Etwas anders ist die Vorgehensweise, falls Sie den Darlehensvertrag online abschließen bzw. Kredit im Internet beantragen. Dies ist mittlerweile äußerst häufig der Fall, allerdings muss die Bank dann ebenfalls Unterlagen haben. Diesbezüglich gibt es insbesondere die folgenden Optionen:
- Kopien per E-Mail versenden
- Unterlagen faxen
- Unterlagen hochladen
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Banken für ihre Kreditentscheidung einige Unterlagen benötigen. Sie sparen somit Zeit und machen einen guten Eindruck, wenn Sie möglichst alle geforderten Dokumente sofort mit dem Darlehensantrag einreichen und diese dazu in der Lage sind, den gewünschten Nachweis zu liefern.